Fallschirmsprung eingelöst: Gewinner startet in Lützellinden
Erstellt von Toni
Heiko Damm aus Kinzenbach hat von der Space-Party-Crew in Dutenhofen einen Tandemsprung mit Reckweltmeister Eberhard Gienger ersteigert.
Für den guten Zweck gingen sie in die Luft.
Von Lothar Rühl
WETZLAR-DUTENHOFEN – Die Space-Party-Crew in Dutenhofen hatte im März einen Tandem-Fallschirmsprung mit dem ehemaligen Turnweltmeister Eberhard Gienger versteigert. Den Zuschlag erhielt der Kinzenbacher Heiko Damm. Jetzt hat Gienger sein Versprechen wahr gemacht und ist gemeinsam mit Damm am Flugplatz Lützellinden gesprungen.
Der Fall aus den Wolken hatte einen karitativen Hintergrund: Steuerberater Damm spendete 1300 Euro an die Space-Party-Crew, die damit Werke unterstützt, die Flüchtlinge aus der Ukraine betreuen.
„Es war ein einmaliges Erlebnis, wunderschön“, berichtet der 42-jährige Damm. Anfangs aber hätten ihm die Knie gezittert, gab er zu. Mit einem Flugzeug ging es in 20 Minuten 4000 Meter hoch, bevor die Tür geöffnet wurde. „Dann ging alles ganz schnell“, erinnert sich Damm. Gienger hatte ihn sich vor den Bauch geschnallt. Bevor er den Schirm auslöste, drehte Gienger mit Damm noch einen Vor- und einen Rückwärtssalto. „Wir waren 50 Sekunden im freien Fall, aber es kam mir wie zehn Sekunden vor“, schildert Damm. Danach zog Gienger, der schon viele Hundert Sprünge hinter sich gebracht hat, die Reißleine. „Ich durfte unterwegs mit lenken, bestimmen, ob es nach links oder rechts geht“, schildert Damm.
So ging es etwas gemütlicher in zehn Minuten abwärts auf den Flugplatz Lützellinden zurück.
„Das Wetter war gut und wir hatten eine optimale Sicht“, ist Damm noch jetzt begeistert von dem Erlebnis. „Mein Vater Hans-Jörgen ist auf Herrn Gienger zugelaufen und hat sich bedankt, dass er den Sohn wieder wohlbehalten auf die Erde zurückgebracht hat.“
Giengers Sprünge sind nicht immer gut ausgegangen. Im Jahr 2000 wurde er von einer Windböe erfasst, die seinen Fallschirm zusammenfaltete. Aus einer Höhe von zehn Metern ist Gienger auf den Betonboden gefallen. Der 36-malige Deutsche Meister am Reck zog sich vielfache Brüche und Stauchungen zu. Aber das alles hält ihn auch als 71-Jährigen nicht davon ab, diesem Extremsport nachzugehen. Sein Urteil über die Dutenhofener Space-Party-Crew: „Die Crew hat mich begeistert. Was dieser Verein leistet, ist sensationell.“ Er setze sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.