Volles Haus in Münchholzhausen
Erstellt von Toni
(nal). Volles Haus im Bürgerhaus Münchholzhausen, wo sich die beiden Boxstars Henry Maske und Regina Halmich einen »Schlagabtausch« lieferten. Einmal mehr war es der veranstaltenden Space Party Crew against AIDS (Förderverein verschiedener sozialer und gemeinnütziger Projekte) gelungen, zwei deutsche Sporthelden in den Wetzlarer Stadtteil zu holen.
Nachdem die Corona-Einschränken gefallen sind, gab es mit 180 Zuschauern wieder ein ausverkauftes Bürgerhaus, das beim Auftritt von Uli Borowka mit Schirmherr Eberhard Gienger im März (wir berichteten) aufgrund der Abstandsregelung lediglich zu 30 Prozent ausgelastet werden durfte.Mit Halmich und Maske gaben sich nun erneut zwei bekannte Sportgrößen ein Stelldichein. Da stellt sich die Frage, wie gelingt das den Verantwortlichen der Space Party Crew regelmäßig, solche Sportgrößen nach Münchholzhausen zu holen, wo in der Vergangenheit die Leichtathletik-Olympiasieger Heike Henkel (Hochsprung) und Dieter Baumann (5000 Meter), Deutschlands Rekordolympiasiegerin Birgit Fischer (Kajak) und Schwimm-Olympiasieger Michael Groß zu Gast waren, und stets Spendengelder in einer fünfstelligen Größenordnung zu überreichen?
Und auch hier gehen die Akteure die Sache sportlich an, wie Jochen Schäfer von der Space Party Crew bei einem Einblick in die Vereinsarbeit hinter den Kulissen verrät. »Wir suchen im Internet nach den Kontaktdaten und schreiben dann die gewünschten Sportler an. Dabei ist es wichtig, dranzubleiben. Und ›dranzubleiben‹ bedeutet, den Spagat zwischen ›dranbleiben‹ und ›aufdringlich‹ zu schaffen. Man muss einfach da hinterher sein – und das zahlt sich dann auch aus.« Wie Vorsitzender Torsten Weicker (Dutenhofen) zudem verriet, war beim Start der Vortragsreihe das Ziel »20 Goldmedaillen«.
Mit Box-Olympiasieger und -Weltmeister Henry Maske konnte nun die 17. Goldmedaille präsentiert werden.»Nicole Uphoff, Dressur-Olympiasiegerin mit vier Goldmedaillen, hat für nächstes Jahr zugesagt – und dann haben wir unser Ziel bereits übertroffen. Auch hatten wir uns zum Ziel gesetzt, im Oktober nächsten Jahres eine Spendensumme von 200 000 Euro zu erreichen, doch mit den 32 500 Euro heute übertreffen wir dieses Ziel jetzt schon mit 204 000 Euro«, so der Vorsitzende. Spenden erhielten diesmal: 1000 Euro die Uli Borowka Suchtprävention und Suchthilfe, 15 000 Euro die Henry Maske Stiftung »A place for Kids«, 500 Euro die durch den Gießener Sportkreisvorsitzenden Prof. Dr. Heinz Zielinksi vertretene Sportstiftung Hessen, 1000 Euro wie von Regina Halmich gewünscht für die Berliner Tiertafel und 5000 Euro Pfarrer i.R. Eberhard Klein für die Ukraine Nothilfe der evangelischen Kirchengemeinde Lang-Göns sowie jeweils 5000 Euro die UNO-Flüchtlingshilfe und »Ein Herz für Kinder«. Es war dies die höchste Spendensumme, die der Förderverein bisher bei einer Veranstaltung überreicht hat, wobei die Spenden über soziale Medien eingeworben werden. Privatpersonen und auch Firmen gehören dabei zu den Unterstützern.
Was die Veranstaltungen auszeichnet, ist die familiäre Art – und hier verriet Torsten Weicker, gebürtiger Langgönser, dass Moderator Christoph Amend sein Schulkollege und Spielkamerad war, und dass er sich ganz besonders darüber freute, »dass mein Pfarrer heute hier ist mit Eberhard Klein, der mich konfirmiert hat«. Nachdem Henry Maske zugesagt hatte, wurde für die Veranstaltung Regina Halmich als Schirmherrin gewonnen. Und bei deren Vorstellung als ungeschlagene Boxweltmeisterin von 1995 bis zum Karriereende 2007 hakte Amend nach, ob es ihr Spaß gemacht habe, dem ehemaligen TV-Moderator Stefan Raab in den Boxkämpfen 2001 und 2007 eines auf die Nuss gegeben zu haben. »Er hat mich herausgefordert. Klar hat es Spaß gemacht, und ihm dann auch noch die Nase zu brechen – das war schon eine Genugtuung.« Das war 2001 beim ersten Kampf, als Raabs Nasenbein den Schlägen Halmichs nicht standhielt. Für Maske war Münchholzhausen kein unbekanntes Terrain, gehörte er in den letzten Jahren doch zu den Benefizradfahrern der »Tour der Hoffnung« und schaute auch schon mal mit dem kürzlich verstorbenen Tour-Chef Gerhard Becker auf dem Wiesnfest in Pohlheim vorbei. Bevor Maske die Bühne betrat, gab es einen Filmeinspieler und die Maske-Hymne »Time to Say Goodbye« ertönte. Bevor die (Olympiasieger-)Goldmedaillenreihe im kommenden Jahr mit Nicole Uphoff fortgesetzt wird, gibt es bereits die nächsten prominenten Gäste.
Zur Jahreshauptversammlung am 14. Oktober werden mit Michael und Uli Roth die bekannten Handball-Zwillinge das Paul-Simpson-Projekt vorstellen, was dann jedoch ausschließlich den Mitgliedern vorbehalten ist. Da würde sich vielleicht noch ein Vereinseintritt in die Space Party Crew lohnen, kostet der Jahresbeitrag 30 Euro und für Firmen 120 Euro im Jahr. Aktuell zählt der Verein 307 Einzelpersonen und 14 Firmen, wobei der Jahresbeitrag 30 Euro (20 Euro für fördernde Mitglieder) und 120 Euro im Jahr für Firmen/Institutionen beträgt.