Rückschläge sind keine Niederlagen

Space Party Crew spendet 2005 Euro an sechs Organisationen

Wetzlar-Münchholzhausen. Die 15-fache Box-Weltmeisterin Ramona Kühne (Rangsdorf/Brandenburg) hat in Münchholzhausen von ihrer Profi-Karriere berichtet. In ihrem Vortrag „Rückschläge sind keine Niederschläge“ berichtete die 44-Jährige von ihrem unbedingten Willen, im Kampf zu siegen.

Die 15-fache Box-Weltmeisterin Ramona Kühne berichtet über das Geheimnis ihres Erfolgs: Rückschläge sind keine Niederlagen.

hren motivierenden Vortrag bei der „Space Party Crew against Aids“ (Dutenhofen) begann sie mit Schilderungen aus ihrer Kindheit. Sie sei mit 12 Jahren ein dickes Kind gewesen, das von den anderen gehänselt wurde. „Drei Jungs haben mich ohne Grund auf der Straße verkloppt“, erinnert sich die Weltmeisterin. Ihre Mutter kann sie überreden JuJutsu als Frauenselbstverteidigungskurs zu besuchen. „Ich wollte in einen Boxverein, berühmt werden wie Jackie Chan“. Damals war der chinesische Schauspieler durch Fernsehserien bei den Jugendlichen bekannt und berühmt.

Die Space Party Crew hat 2.005 Euro an mehrere Organisationen gespendet. Von links: Binca Schlosser, Ex-Innenminister Peter Beuth, Selma Ambrecht, Tanja Agel, Ramona Kühne, Torsten Weicker, Almudena Miranda Chaparro und Dominik Weicker.


Bei einem Autounfall erlitt Kühne so schwere Verletzungen, dass die Ärzte äußerten: „An Sport brauchst du nicht mehr zu denken“. Doch die 13-Jährige stemmte sich diesem Urteil entgegen: „Ich stellte mir damals schon die Frage, wer sagt einem eigentlich, was geht und nicht geht?

Wer sagt euch, was ihr könnt?“, wandte sie sich an ihre Zuhörer, die gespannt dem unterhaltsamen Vortrag lauschten. „Alles ist eine Einstellungssache“, ermutigte sie das Publikum. Mit Krücken sei sie damals in die Sportschule marschiert. Als sie 14 Jahre alt war, wurde sie Berlin-Brandenburgische Meisterin. „Warum habe ich das geschafft? Weil ich es wollte. Dieser eine Erfolg hat mich beflügelt“, sagte die Kühne. 


Mit 21 Jahren lernte sie ihren Trainer und jetzigen Ehemann Stefan kennen, „mein Impulsgeber“.
Kühne wurde so gut, dass sie in die Kickbox-Nationalmannschaft aufgenommen wurde. Danach suchte sie eine neue Herausforderung und versuchte sich zunächst im Amateurboxen und später im Profiboxsport. In 16 Jahren Boxkarriere hat sie es geschafft, 15 Weltmeistertitel zu gewinnen in drei Gewichtsklassen.

Ihren letzten Weltmeistertitel errang sie 2022 im Alter von 42 Jahren. Heute hat sie ihre Karriere beendet.
Im Januar 2010 verlor Kühne einen Kampf gegen die Boxerin im Federgewicht, Ina Menzer, durch technischen k.o. Sie blutete über einem Auge so stark, dass der Schiedsrichter den Kampf in der sechsten Rund abbrach.


Dieser verlorene Kampf hat sie geprägt. „Wie motiviert man sich immer wieder von Neuem?“, fragte die Boxerin und gibt gleich selbst die Antwort: „Meine Motivation ziehe ich aus diesem einen verlorenen Kampf heraus. Wir können unsere Ziele erreichen, wenn wir schonungslos ehrlich zu uns selbst sind“.
Nach dem verlorenen Kampf gegen Ina Menzer habe man sie dennoch bei einer After-Show-Party gefeiert mit dem Ruf „The Champ is coming“. Das hat sie sehr bewegt: „Ich wurde wie ein Champion gefeiert, auch wenn ich den Kampf verloren hatte. Rückschläge müssen keine Niederlagen sein.“


Während der Veranstaltung übergab der Vorsitzende der Space Party Crew, Torsten Weicker, Spenden in Höhe von 2005 Euro an fünf Organisationen. Je 500 Euro nahm Ramona Kühne für den Tierschutz und eine Organisation gegen Kinderdemenz entgegen. Der ehemalige hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) und heutige 1. Vorsitzende der hessischen Sportstiftung, erhielt einen Spendenscheck über 500 Euro für den Sport. Der Obst- und Gartenbauverein Dutenhofen freute sich über 250 Euro und an die Organisation „Plant for Planet“ gingen 255 Euro. Damit habe die Space Party Crew insgesamt 3440 Bäume gespendet.