Space Party Crew übergibt Scheck an Lebenshilfe

1000 Euro sollen Frühförderung unterstützen

Wetzlar-Dutenhofen (rl). Eine Spende in Höhe von 1.000 Euro hat der Verein Space Party Crew against Aids an die Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg übergeben. Vorsitzender Torsten Weicker sagte bei der Scheckübergabe, das Geld sei für die Frühförderung im Kinder- und Familienzentrum in Wetzlar. Bei der Frühförderung handelt es sich um eine familienorientierte, heilpädagogische Förderung und Entwicklungsbegleitung des Kindes. Dabei werden entwicklungsauffällige Kinder und Kinder mit Behinderung von Pädagogen und Psychologen individuell betreut, so Anne-Christin Kahn von der Lebenshilfe.


Die Space Party Crew hatte erst von wenigen Tagen beim Besuch des Olympiasiegers Michael Groß eine Spende in Höhe von 2500 Euro an die Lebenshilfe übergeben. Zudem überreichte der Vorstand im Beisein von Groß weitere 2500 Euro an die Hilfsorganisation „Hope International“.

Die Space Party Crew fördert seit dem Jahr 2000 soziale und gemeinnützige Projekte in Mittelhessen und weltweit.


Bild von links: Bianca Schlosser, Anne-Christin Kahn (Lebenshilfe Wetzlar), Marionettenspieler Roland Richter, Cathrin Wenzel (Saxophon) die Ärztin Dr. Margrit Wille und Vorsitzender Torsten Weicker bei der Übergabe der Spende über 1000 Euro an die Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg.
Foto: Rühl

Von Olympia und Neuschnee

(jsa). Michael Groß wunderte sich als Jugendlicher in seinem ersten Schwimmrennen für Deutschland darüber, dass er am Ende des Wettkampfs niemanden neben sich im Becken sah. Sein Trainer, der schon am Block auf ihn wartete, teilte ihm mit, dass er 100 Meter zu viel geschwommen sei. Von solchen Anekdoten berichtete der mehrfache Olympiasieger und Weltmeister bei seinem Vortrag, den er am Freitagabend bei der »Space Party Crew against Aids« hielt. In der Gaststätte »Zur Krone« in Münchholzhausen gab der gebürtige Frankfurter Einblicke in seine Gefühlswelt und den Sportalltag mit dem Schwerpunkt Olympia 1984. Der Dutenhofener Verein sammelte Spenden für ein schwerkrankes Mädchen aus Leihgestern. »Hope International« und die Lebenshilfe Gießen überreichten Schecks über je 2500 Euro.

Vor 80 Gästen betrat Groß die Bühne und begann seine Ausführungen mit der Zahl 38 000. So viele Kilometer ist der 55-Jährige in seiner Karriere geschwommen, davon vier Kilometer bei großen, internationalen Turnieren. »Mittlerweile schwimme ich nicht mehr so oft«, ließ Groß wissen. »Jetzt im Sommer bin ich gerne und oft beim Wakeboarden am Heuchelheimer See und schwimme anschließend noch einige Bahnen.« Der Frankfurter sprach von den eigenen Einflussmöglichkeit auf den Ausgang eines Rennens. »Die gegnerische Leistung ist ja nicht beeinflussbar, man muss bei sich selbst sein und an seine Grenze kommen.«

Abstecher zum Basketball

Gespannt lauschte das Publikum den Worten des dreifachen Olympiasiegers, als er begann, von seiner Kindheit zu erzählen. Denn mit 13 Jahren unterbrach Michael Groß sogar seine Schwimmlaufbahn für ein halbes Jahr, versuchte sich im Basketball und startete wenige Zeit später in seinem ersten Schwimmrennen für Deutschland. Durch die Erkrankung eines anderen Sportlers rutschte der mehrfache Weltrekordhalter in einen Wettkampf über 1500 Meter Freistil. Dabei ging es lediglich darum, das Ziel zu erreichen und einen Wertungspunkt für das Land zu holen.

»Schon auf der letzten Bahn wunderte ich mich, warum ich um mich herum niemanden im Becken sah. Ich dachte mir, ich liege offenbar sehr gut im Rennen. Als ich dann anschlug, stand mein Trainer schon am Block. Wir schauten uns ungläubig an und er sagte, ich wäre 100 Meter zu viel geschwommen.« Anschließend nahm Groß das Publikum mit auf eine Zeitreise ins Olympiajahr 1984. In diesem Jahr wollte der 2,13 Meter große Athlet sein Abitur schaffen und die Teilnahme an den olympischen Spielen in den USA sicherstellen. Zu Beginn des Jahres ging es für ein Trainingslager nach Los Angeles. Groß nahm die Gegebenheiten vor Ort als »temporär aufgebautes Schwimmbecken mitten auf einem großen Parkplatz« wahr. Die weiteren Planungen in der Vorbereitung wurden dann im Februar erschwert. Der »Albatros«, wie der Spitzname von Groß lautet, sollte zu Trainingszwecken einen Halbmarathon in Offenbach absolvieren. Allerdings fielen 20 Zentimeter Neuschnee. Der Schwimm-Hüne ließ die Laufeinheit aber nicht etwa ausfallen, sondern zog die 21,1 km tapfer durch. »Dieses Gefühl, dass man etwas schafft trotz Widerständen und damit sich selbst überrascht, ist doch etwas, was unser Leben ausmacht. Hindernisse zu überwinden begleitet uns jeden Tag, aber die besonderen Dinge bleiben im Gedächtnis.«

Am 25. März 1984 stand ein weiterer Halbmarathon in New York an. Um die Belastung noch zu erhöhen, forderte der Trainer des deutschen Teams seine Schützlinge direkt nach dem Lauf zu weiteren 100 Schwimm-Metern auf. »Ich rechnete etwa mit einer Zeit von einer Minute, lag aber bei 53,8 Sekunden. Dies war ein Impuls, mich immer wieder selbst herauszufordern.«

Das Abitur bestand der Hesse einige Wochen später, bevor der komplette Fokus auf Olympia lag. Konkurrent von Groß damals in L.A. war Pablo Morales (USA), der den Weltrekord über 100 Meter Freistil hielt und in der Bahn neben ihm an den Start ging. Der »Albatros« triumphierte in 53,08 Sekunden – mit Weltrekord. »100 Minuten später stand das Staffelrennen an, in dem wir als Weltrekordhalter und Favorit antraten, allerdings den Kürzeren gegen die USA zogen.«

Seinen Vortrag in Münchholzhausen hielt der hessische Titelsammler ohne Gage. Bedingung dafür war, dass der Veranstalter in der Lage ist, einen bestimmten Betrag aufzubringen und diesen einem wohltätigen Zweck zuzuführen. Auf die Frage, woher Groß die Motivation für diesen Einsatz nehme, antwortete er: »Jeder muss, insbesondere in der heutigen Zeit, auch etwas für seine Mitmenschen tun. Das ehrenamtliche Engagement ist der Grundstein eines Hauses, ohne dass das Haus der Gesellschaft zusammenbrechen würde.«

Vortrag mit Olympiasieger Dr. Michael Gross bei der Space Party Crew Wetzlar

Soundwaves beim Vortrag von Olympiasieger Dr. Michael Gross

Es mangelt an einem Deckenlift


Von Lothar Rühl

WETZLAR-DUTENHOFEN/LINDEN-LEIHGESTERN – Im vergangenen Jahr hatte der Dutenhofener Verein „Space Party Crew“ der schwerstmehrfachbehinderten Salome Pehlke aus Linden-Leihgestern eine große Freude gemacht. Durch eine Spendenaktion wurde für die Zehnjährige eine besondere Badewanne angeschafft. Nun wird das Baden aber dennoch zum Problem, berichtet Mutter Katja Pehlke. Wegen der Umstände ruft die Crew erneut zu Spenden auf.

Damit die zehnjährige Salome die Badewanne mit Licht- und Lufttherapie regelmäßig nutzen kann, braucht es jetzt einen entsprechenden Hebelift. Auch dafür will die Space Party Crew aus Dutenhofen spenden sammeln. Foto: Katja Pehlke

Ein Bad ist für die meisten Menschen nichts Besonderes – eine ganz entspannende Nebensächlichkeit. Nicht so, wenn man pflegebedürftig ist. Salome kann weder laufen, stehen noch allein sitzen. Mit Pflegegrad 5 hat die Schülerin laut Medizinischem Dienst der Krankenversicherungen eine „schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen für die pflegerische Versorgung“. Durch eine massive, therapieresistente Epilepsie muss das Mädchen auch rund um die Uhr betreut werden und benötigt bei allem Hilfe. „Salome kann nicht sprechen, aber sie nimmt alles wahr, sieht und hört normal. Und sie hat Bedürfnisse wie zum Beispiel ein Bad zu nehmen. Das hilft ihr zu entspannen und ihre Durchblutung anzuregen, vor allem, wenn sie viele epileptische Anfälle hat und dadurch auch oft sehr kalte Gliedmaßen“, schildert die Mutter.

Für Katja Pehlke ist es ein großes Anliegen, ihrer Tochter trotz der starken motorischen Einschränkungen Dinge zu ermöglichen, an denen sie Freude hat. Aber das Baden und generell die Transfers der Tochter stellen inzwischen einen Kraftakt dar, den sie nicht mehr allein schafft. Ihr Mann ist viel beruflich unterwegs, so dass er oft nicht helfen kann. „Salome liebt es, zu baden. Fragt man sie danach, strahlt sie einen mit ihren großen blauen Augen an. Da braucht man keine Worte, um sie zu verstehen. Sie hat so wenig Möglichkeiten, Dinge zu tun, da möchte ich ihr das, was sie genießt, nicht verwehren,“ sagt die Mutter. Aber allein ist es inzwischen nicht mehr möglich, ihrer Tochter solche Wünsche wie ein schönes Entspannungsbad zu erfüllen. Im vergangenen Jahr hatte die Mutter den Vorsitzenden der „Space Party Crew“, Torsten Weicker, kennengelernt und von ihren Problemen bei der behindertengerechten Ausstattung für ihre Tochter berichtet. „Vieles, was Salome hilft oder was sie braucht, gilt nicht als anerkanntes Hilfsmittel und wird dann nicht von der Krankenkasse übernommen. Oder man muss viel Geduld und Kampfgeist mitbringen, um eine Einzelfallentscheidung zu erwirken, was oft ein sehr langwieriger Prozess ist“, erklärt Katja Pehlke. Kurzerhand hatte Weicker eine Spendenaktion für das Mädchen ins Leben gerufen und bei der vergangenen Jahreshauptversammlung des Vereins eine Übergabe arrangiert. Von dem Erlös konnte die Familie für Salome eine Badewanne mit Licht- und Lufttherapie finanzieren. Nun hat die Krankenkasse mitgeteilt, dass sie den beantragten Deckenlifter im Badezimmer nicht übernehmen möchte, da es auch eine Dusche gäbe, die für die Körperhygiene ausreiche. Auf Baden bestehe kein Anspruch.

Ähnlich geht es Salome mit anderen wichtigen Hilfen: Die Familie ist im November in das Neubaugebiet in Leihgestern gezogen. Die Straßen sind noch nicht geteert und überall bilden Steine und Kies Hindernisse. Mit den kleinen Vorderrädern des Rollstuhls bleibt das Mädchen immer wieder stecken. Daraufhin beantragte die Mutter ein Outdoorrad, das man vorn an den Rollstuhl anklemmen kann, um auf unebenen Wegen zu fahren. Auch das will die Krankenkasse nicht bezahlen. Für die Beschaffenheit der Straßen im Wohnumfeld sei sie nicht zuständig. Aber auch die Stadt Linden, wo die Mutter nachfragte, stellte keine schnelle Abhilfe in Aussicht. Dieses und wahrscheinlich auch nächstes Jahr würden die Straßen noch nicht fertiggestellt. Das Zubehörteil für den Rollstuhl schlägt, wie viele Reha- oder Therapiegeräte, ordentlich zu Buche. So kostet das Rad für den Rollstuhl knapp 1000 Euro. Bei dem Deckenlifter kommt es darauf an, ob die Krankenkasse zumindest den Motor übernimmt und die Familie so nur die Montage und Material für die Schienen zusätzlich zahlen muss. Familie Pehlke ist sehr dankbar, dass es Vereine und Stiftungen gibt, die sich in solchen Fällen kümmern, wo sonst keine Hilfe mehr zu erwarten ist. Vor allem die Tatsache, dass sich Menschen vor Ort einsetzen und interessieren, schätzt Salomes Mutter sehr. Einige Dinge, wie beispielsweise einen Rollstuhllift inklusive behindertengerechtem Umbau des Autos, hätte die Familie sonst nicht finanzieren können. Über einen Zuschuss für diesen Umbau streitet die Mutter schon seit vier Jahren mit dem Landkreis Gießen, inzwischen vor dem Sozialgericht. Die „Space Party Crew“ möchte, dass die von ihr gespendete Badewanne auch genutzt werden kann, ohne dass jedes Mal zwei Leute dabei assistieren müssen. Deshalb würde sich der Verein nochmals freuen, wenn unter dem Verwendungszweck „Salome“ viele Menschen spenden.

Bitte überweisen Sie an das Spendenkonto der Space Party Crew against AIDS e.V., Wetzlar mit dem Vermerk „Salome“ :

Bank: Ethik Bank

IBAN:           DE39830944950003077306

BIC:              GENODEF1ETK

Für ihre Spende erhalten Sie natürlich von uns eine Spendenquittung, die steuerlich absetzbar ist

(Bitte Namen, Vornamen und Anschrift angeben).

Vielen Dank!!!

Torsten Weicker (Vorstand)

Space Party Crew against AIDS e.V., Wetzlar


Hanauer Marionetten Theater 2019

Vortrag mit Schwimmer Olympiasieger „Albatros“ Dr. Michael Gross

Vortrag mit Schwimmer Olympiasieger „Albatros“ Dr. Michael Gross

am Freitag den 29.03.2019, Einlass ab 18.30 / Beginn ab 19 Uhr  

im Saal der Gaststätte „Krone“ Lindenstrasse 27, in 35581 Wetzlar Münchholzhausen

mit Live Musik von Soundwaves, Eintritt Frei, Spenden sind willkommen!!! Plätze sind begrenzt!!  https://www.michael-gross.net/

Thema des Vortrags: 

Jeden Tag ein Olympiasieg

Nachhaltig auf der Erfolgsspur bleiben

Nur die letzten Minuten sind im Fernsehen zu sehen: Die wahren Siege vor großen Momenten bei Olympia & Co. liegen im Verborgenen. Monate-, jahrelanges Training ist nötig, nicht nur im Sport, um erfolgreich zu sein. Fest steht: Jeder Mensch kann täglich Leistungen bringen, die emotional wie ein Olympiasieg wirken.

DER VORTRAG IM ÜBERBLICK
Blick hinter die Kulissen: Der Vortrag zeigt am Beispiel der Vorbereitungen auf Olympische Spiele, dass die wahren Erfolge zuvor passieren – genauso wie herbe Enttäuschungen. Diese sind auch wichtig, um in den wichtigen Momenten alle Stärken zu mobilisieren.
Spannende Situationen erfahren: Die Teilnehmer werden auf die Reise genommen, welche außergewöhnlichen und ganz alltäglichen Ereignisse im Leben als Sportler, Familienmensch und Unternehmer dazu führen können, die Erfolgsspur zu finden und nicht zu verlieren.
Konkrete Situationen im Alltag: Analogien zwischen Beruf und Sport zeigen, wie zum Beispiel akute Tiefen genutzt werden können, um letztlich die Erfolgsaussichten zu steigern.

Eigene Aufgaben bestimmen: Zum Abschluss bekommen die Teilnehmer Tipps, wie Sie die ersten Schritte auf dem eigenen Weg gehen oder den vorhandenen Weg besser gestalten können.

Der Vortrag ist besonders geeignet für Mitarbeiter aller Ebenen, Vertriebs- oder Kundentagungen.

über Dr. Michael Gross 

Vom Hobby zum Weltruhm. Der Hausarzt empfahl seiner Mutter, den Sohn zum Schwimmen zu schicken, um die Probleme mit seinem schnellen Wachstum in den Griff zu bekommen. Schnell gefiel ihm das nasse Element und er nahm an ersten Wettkämpfen teil. Michael Groß startete in seiner ganzen Karriere danach nur für einen Verein, den Ersten Offenbacher Schwimmclub.

Aufgrund seines Schwimmstils im Schmetterling und wegen seiner großen Arm-Spannweite von 2,13 Metern bei 2.01 Meter Körpergröße gab ihm 1983 ein Journalist der französischen Sporttageszeitung L´Equipe den Spitznamen Albatros.

 

Erfolge
Michael Groß ist mit insgesamt 21 Titelgewinnen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften der erfolgreichste Schwimmsportler in Deutschland. Insgesamt gewann er 39 Medaillen bei internationalen Meisterschaften und stellte 12 Weltrekorde auf.
3 Olympiasiege

1984
Gold über 200 m Freistil und
100 m Schmetterling
Silber über 200 m Schmetterling und
4×200 m Freistilstaffel

1988
Gold über 200 m Schmetterling
Bronze mit der 4×200 m Freistilstaffel

5 Weltmeistertitel
1982
Gold über 200 m Freistil und
200 m Schmetterling
Silber über 100 m Schmetterling
Bronze mit der 4×100 m Lagenstaffel und
4×200 m Freistilstaffel

1986
Gold über 200 m Freistil und
200 m Schmetterling
Silber mit der 4×100 m Lagenstaffel und
4×200 m Freistilstaffel

1991
Gold mit der 4×200 m Freistilstaffel
Silber über 100 m Schmetterling und
200 m Schmetterling
Bronze mit der 4×100 m Lagenstaffel

13 Europameisterschaften
1981
Gold über 200 m Schmetterling
Silber mit der 4×200 m Freistilstaffel
Bronze mit der 4×100 m Freistilstaffel

1983
Gold über 200 m Freistil
100 m Schmetterling
200 m Schmetterling
und mit der 4×200 m Freistilstaffel
Silber mit der 4×100 m Lagenstaffel

1985
Gold über 200 m Freistil
100 m Schmetterling
200 m Schmetterling und
4×100 m Freistilstaffel
der 4×200 m Freistilstaffel und
4×100 m Lagenstaffel

1987
Gold über 200 m Schmetterling und
mit der 4×200 m Freistilstaffel
Silber über 100 m Schmetterling und
4×100 m Freistilstaffel
Bronze über 200 m Freistil
Überblick
1980
Bereits mit 16 Jahren hätte Michael Groß bei Olympia in Moskau teilnehmen können. Das bundesdeutsche NOK boykottierte jedoch die Moskauer Spiele. Als der Schwede Pär Arvisson 54,92 Sekunden Olympiasieger wurde, schwamm Groß die 100 Meter Schmetterling fast zur gleichen Zeit in 54,69 Sekunden, aber leider im kanadischen Toronto.

1981
Erster Titel bei der Europameisterschaft in Split/Kroatien über 200 Meter Schmetterling. Aber auch Disqualifikation über die halbe Distanz, da er mit nur einer Hand anschlug. Ein Anfängerfehler mit 17.

1982
Der endgültige Durchbruch. Gerade volljährig geworden, wurde Michael Groß in Guayaquil/Ecuador zweimal Weltmeister über 200 m Freistil und 200 m Schmetterling. Er besiegte jeweils die Weltrekordler aus den USA. Erstmals „Sportler des Jahres“ in Deutschland.

1983
Erster Weltrekord bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover über 200 Meter Freistil, danach gewann er 4x Gold bei den Europameisterschaften in Rom. Erstmals Weltschwimmer des Jahres.

1984
Zweimal Olympiasieger in Los Angeles (200 Meter Freistil und 100 Meter Schmetterling), immer mit Weltrekord. Doch die größte Niederlage über 4×200 Meter Freistil folgte: Die bundesdeutsche Mannschaft war über vier Sekunden schneller als ihr vorheriger Weltrekord, aber auch vier Hunderstel langsamer als die USA.

1985
Der eigentliche Höhepunkt der Karriere: Groß erzielt weitere Weltrekorde über 400 Meter Freistil und 200 Meter Schmetterling. Als erster Mensch seit Mark Spitz 1972 hält er gleichzeitig vier Weltrekorde. Nebenbei sechsfacher Europameister in Sofia/Bulgarien.

1986
Groß verteidigt bei den Weltmeisterschaften in Madrid seine beiden Titel aus 1982. Er schwimmt seinen letzten Weltrekord über 200 Meter Schmetterling. Bis heute noch der gültige Deutsche Rekord. Schon wieder wird die Staffel 4×200 Meter Freistil verloren, diesmal mit fünf Hunderstel Rückstand gegen die DDR.

1987
Die erste große Verletzung an der Schulter führt fast zur Absage der Europameisterschaft. Zum Glück nicht: Neben dem Erfolg über 200 Meter Schmetterling (zum vierten mal in Serie) holt die Bundesrepublik den Titel über 4×200 Meter Freistil, mit Weltrekord und vor der DDR.

1988
Bei Olympia in Seoul/Korea folgt der dritte Olympiasieg, diesmal über 200 Meter Schmetterling. Die Ehrung „Sportler des Jahres“ erfolgt zum vierten Mal.

1991
Nach einer Pause zum Abschluss des Studiums im Jahr 1990 folgt auch im Sport das Finale im Januar mit der WM in Perth/Australien. Groß schwimmt zum Titel Nummer 5 – endlich im Team über 4×200 Meter Freistil und das sogar mit der frisch wiedervereinigten deutschen Mannschaft. Besser geht es nicht. Er beendet die Karriere, steigt voll in den Beruf und die Promotion ein.