Bericht und Bilder Fahrt nach Sri Lanka
Erstellt von Toni
Reise nach Sri Lanka vom 11.05. – 28.05.2011
von unseren Mitgliedern der Space Party Crew Ursel Fischer und Edith Nürnberger
In den vergangenen Jahren habe ich immer von meinen Reisen nach Sri Lanka berichtet. Auch die Space Party Crew hat schon mehrmals gespendet für das Waisenhaus in Gonagalepura. Dieses Mal erhielten wir eine Spende über 500 € um für eine Familie ein kleines Holzhaus zu bauen. Ursel Fischer entschloss sich, diesmal mitzukommen, was mich besonders freute.
Nach einem sehr anstrengenden Flug waren wir endlich dort. Schon bald haben wir uns mit unserem Tuk Tuk-Fahrer verabredet, um das Waisenhaus aufzusuchen. Wir fuhren am 14.05. mit dem Tuk Tuk, Jagi, Dami (seine Frau), Ursel und ich nach Gonagalepura (Bentota), um wie immer „unseren Einkaufszettel“ abzuholen. Alle freuten sich sehr, denn so kontinuierlich bekommen sie keine Hilfe. Nach kurzer Begrüßung haben wir uns im Haus umgeschaut, Ursel war sehr beeindruckt, sie war ja schließlich das erste Mal hier und die Schlaf-, Essräume sowie die Küche sind zwar ordentlich, aber fern von jeder Vorstellung unsererseits.
Da ein paar Tage später „Full moon poya“ war, waren alle Mädchen am basteln von Lampions, von den kleinsten bis zu den ältesten. Alle halfen sich gegenseitig.
Die Heimleiterin schrieb dann gemeinsam mit Dami ihren Einkaufszettel, sie brauchten nur Lebensmittel, denn sie hatten für den Monat Mai nur für 9 Tage zu essen. Wir kamen also zur richtigen Zeit. (Die Heimleiterin erzählte Jagi eine Geschichte, wonach ein Bus mit Touristen gekommen sei, die hätten etwas Milchpulver gespendet. Später sei dann der Busfahrer alleine zurückgekommen und habe alles wieder abgeholt, es gehöre ihm). Um so mehr freuten sie sich über unseren Besuch, denn sie wussten, wenn wir einkaufen, dann haben sie wirklich für eine Zeit zu Essen.
Plötzlicher Monsunregen, ließ uns noch eine Zeit verweilen, wir tranken noch einen Tee und fuhren dann nach Hause ins Hotel. Auf der Terrasse unseres Zimmers haben wir uns noch besprochen und die Eindrücke „sacken lassen“.
Am Freitag, dem 20.05. hat uns Jagi dann um 11.00 h abgeholt, wir wollten packen, dafür war extra ein Klein-Lkw gekommen und Ursel und ich wollten schließlich noch unsern Sari anziehen. Wir wollten um 13.00 h im Waisenhaus sein, denn dann seien alle Kinder da und wir wollten ein Foto mit allen machen, wenn sie noch ihre Schuluniform an haben, dies habe ich vorher noch nie fotografiert. Also Sari an, Auto packen und dann mit Tuk Tuk Jagi, Dami, Ursel und ich ich ab nach „Gonagalle“. Martina, eine Deutsche die dort auch Urlaub machte und mit Jagi bekannt war, wollte auch mit. Sie fuhr mit dem Klein-Lkw mit. Mit herzlicher Begrüßung wurden wir wieder aufgenommen und alle packten an, den Lkw auszuladen. Die Kinder bekamen alle eine Tüte extra persönlich mit Joghurt, Apfel, Schokolade und ein Getränk, sie freuten sich sehr und alle bedankten sich herzlich und sprachen auch Dank und Grüße nach Deutschland aus, allen die Ihnen immer wieder helfen.
Laksmi, die im letzten Jahr im Restaurant des Hotels in dem ich wohnte gearbeitet hat, war wieder im Waisenhaus. Sie ist 21 und hat keine Arbeit mehr, da das Hotel geschlossen wurde. Auf meine Nachfrage, ob sie wieder arbeiten möchte sagte sie mir, sie wolle im Oktober heiraten, einen Mann aus dem Restaurant wo sie war (wahrscheinlich kenne ich ihn auch). Sie will mich einladen.
„Schau mer mal“
Ein weiterer Deutscher kommt mit einem Einheimischen. Wie wir erfahren, kümmert er sich seit Jahren um ein Geschwisterpaar, das nun auch hier im Heim ist. Er will ihnen weiterhin helfen.
Wir trinken dann noch einen Tee und fahren zurück ins Hotel, Ursel und ich mit Sari, den wir aber dann bald ausgezogen haben um endlich in unseren geliebten „Pool“ zu kommen. Es gibt noch viel zu reden, was wir dann anschließend bei einem Kaffee auf unserer Terrasse gemacht haben. Beide sind wir sehr beeindruckt und glücklich. Es ist nicht nur Urlaub, wir können auch etwas Gutes tun.
Am 21.05. um 10.00 Uhr treffen wir uns dann mit Irsan, der uns zu der Familie mit dem Holzhaus bringt, das von der Space Party Crew gespendet wurde. Die Familie erwartet uns schon und hat einen kleinen Tisch für uns gedeckt mit etwas zu trinken und Kuchen. Das Haus hat ca. 35 qm (geschätzt) und hier wohnen ein Elternpaar mit 4 Kindern (2 Jungen, 2 Mädchen) und die 75jährige Oma. Sie ist sehr gebrechlich und kann kaum etwas sehen. Sie bedanken sich sehr herzlich und wünschen uns alles Gute, wir trinken etwas, essen ein Stück Kuchen und sehen uns dann im „Haus“ um. Der Fußboden ist aus Lehm und besonders in der Küche sehr feucht, da es stark geregnet hat. Als Irsan uns fragt, ob wir noch etwas Geld hätten, damit sie Zement kaufen können, der Vater würde dann den Fußboden selbst machen, stimmen wir nach kurzem Augenkontakt sofort zu. Auch die Toilette im Außenbereich war alles andere als hygienisch: ein paar Bretter, ein Loch mit einer alten, kaputten Toilettenschale im Fußboden (im Boden das ist hier üblich). Auch hier kamen wir schnell zu dem Entschluss, Geld für eine neue ordentliche Toilette zu spenden.
Am 25.05. holt uns Irsan um 8.30 hab, wir wollen noch einmal in das Haus, uns den neuen Fußboden ansehen und die Toilette. Es ist im oberen Bereich alles gemacht, sieht sehr ordentlich aus, die Küche muss noch gemacht werden, dort liegen noch 2 Säcke Zement. Auch die Toilette ist ein ordentlicher „Verschlag“, können nicht reinsehen, da noch nicht trocken.
Auch heute hat die Familie wieder etwas zu essen und trinken hingestellt. Wir bedanken uns sehr herzlich, aber wir kamen gerade vom Frühstück. Um sie nicht zu beleidigen, hat Rila (er war immer mit Irsan bei uns) schnell geschaltet, sich eine Tüte geben lassen und so haben wir die Bananen mitgenommen. Darüber waren sie sehr erfreut und wir möchten sie wieder besuchen kommen, falls wir wieder in Sri Lanka sind. An alle, die ihnen geholfen haben möchten wir ein herzliches Dankeschön aussprechen.
Weiter geht es irgendwo in Beruwala im Wald, dort haben wir noch eine kleine Spende gegeben für einen Bücherschrank in der pre school „Anandagama“. Es fängt an zu regnen und wir müssen einen steilen Berg hoch und das mit „Flip Flops“. Geschafft! Hier machen wir noch ein paar Fotos, die Kinder und die Leiterin bedanken sich und dann geht es den Berg wieder hinunter. Es regnet immer noch und immer stärker. Wir fahren weiter zu der Einweihung der pre school „Pipina Kekulu“, ebenfalls irgendwo im Wald aber nicht so steil bergauf wie vorher. Hier warten wir erst einmal auf den Möch, der die Zeremonie leitet. Alle stehen vor dem Kindergarten, ich schneide das Band durch, der Mönch und alle anderen gehen hinein. Es beginnt eine Zeremonie mit Gebeten durch den Möch, die Leiterin sagt etwas, danach stecken wir die Öllampe an, jeder einzelne einen Docht.
Jetzt ist wieder der Mönch dran, die Kinder singen ein Lied, ein Mädchen trägt etwas in englischer Sprache vor, wir sind sehr beeindruckt. Danach gibt es Getränke und verschiedene singhalesische Sachen zu Essen, u.a. Reis, Gebäck, Bananen usw. Für die Kinder haben wir noch Schokolade und Malstifte mitgebracht, die wir dann verteilen. Noch einige Fotos, auch nochmal von außen, dann gehen wir.
Neben dem Kindergarten ist eine riesige Felsgruppe und wie ein kleiner Glockenturm mit einer Glocke. Wir „besteigen“ diese Felsen mit dem Mönch und machen auch hier noch ein paar Fotos. Dann geht es wieder zurück zum Hotel – endlich schwimmen!
Auf unserer 2-Tages-Fahrt nach Yala (Nationalpark) besuchten wir noch den Kindergarten in Hambantota, der von Herrn Eyerkaufer nach dem Tsunami errichtet wurde. Den Kindern haben wir etwas Schokolade mitgenommen, sie haben uns ein Lied gesungen, sich auch bedankt, dann ging es weiter an den Stausee und ins Hochland. Gegen 20.00Uhr waren wir dann wieder im Hotel.
Zu „Full Moon Poya“, (Übrigens: 3 Feiertage hintereinander (im Buddhismus = Geburt, Erleuchtungs- und Todestag von Buddha ) an diesen Feiertagen gibt es keinen Alkohol, auch nicht im Hotel), haben wir dann für die „Armenspeisung“ auch 5000 Rs (ca. 32 €) an Jagi übergeben., die Buddhisten beten und am 3. Tag gibt es Essen für alle, in dem Wohnviertel wurden Tische und Bänke aufgestellt , alle die etwas geben konnten haben ihren Teil dazu beigetragen und dann wurde vor Ort gekocht, vor allem Reis und Dhal (rote Linsen). Es gab Essen für alle, besonders für diejenigen, die sonst eher nichts zu Essen haben.
Mit einem sehr guten Gefühl, all diesen Menschen, wenn auch manchmal nur mit Kleinigkeiten, helfen zu können, Dank aller Freunde und Bekannte in Deutschland, die dies letztlich möglich gemacht haben, sind wir dann nach dem Abendessen an unsere geliebte Bar und haben auf Euch alle einen Arrack getrunken. Danke an alle für Alles!
Edith Nürnberger und Ursel Fischer